Mönchsgrasmücke

Eselsbrücken und Gedächtnisstützen für Vogelstimmen

Zwillingsarten, einander ähnliche Arten sowie ähnlich klingende Gesänge. Zusammengestellt von Willy Jakob.

Diese Zusammenstellung von Willy Jakob erfreut sich grosser Beliebtheit! Zum Ausdrucken und Mitnehmen ins Feld hier als pdf.


Wintergoldhähnchen: Kurze Reihe von sehr hohen, leisen Tönen in auf-absteigender Tonhöhe, an das „W“ -im Namen erinnernd. Rufe: “sisisi“.

Sommergoldhähnchen: Wie oben aber auf gleicher Tonhöhe bleibend. Rufe: „sisisi“ (etwas tiefer als Wintergoldhähnchen).

Gartenbaumläufer: Kurz u. bündig! (Gartenwege sind kurz). Tonreihe am Schluss ansteigend. „Hesch du gseh woni bi?" Rufe: scharf „tiit, sri“.

Waldbaumläufer: Lang u. klar! (Waldwege sind lang). Tonreihe im Ganzen absinkend, nur letzter Ton höher. Rufe: weniger scharf, „srih,“ weniger eindringlich als oben.

Weidenlaubsänger, Zilpzalp: Lange Reihen (6-20) von „zilp-zalp“-Rufen, meist abwechselnd in Tonhöhe (als bemühe sich der Sänger vergeblich den ersten Ton wieder zu treffen, ohne jedoch weit zu verfehlen). „Zins zahl, Zins zahl, zahl Zins, Zins Zins zahl“ („Zins“ etwas höher als „zahl“). Rufe: einsilbiges „hüid“, hinaufgezogen, wandelbar.

Fitislaubsänger: Reihe v. Pfeiflauten (ca 12) etwas abfallend. Klingt ähnlich wie Buchfink, aber etwas traurig, melancholisch, wie in moll-Tonart. Rufe: ähnlich Weidenlaubsänger, Zilpzalp, aber mehr zweisilbig.

Waldlaubsänger: kurze Reihe (4-10) v. Stakkatotönen, gefolgt von abfallendem Schwirrroller (tönt wie das Anlassen eines Velosolex). Während des Gesanges schwebender Schwirrflug. Dazu hört man eine Reihe angenehmer Pfeiflaute wie „djü“. Rufe: „düü“.

Berglaubsänger: Reihe (5-10) von gleich hohen Schlägen, ähnlich dem Schwirren der obigen Art, aber langsamer, einzelne Töne deutlich getrennt, etwas scheppernd. Kann mit Klappergrasmücke verwechselt werden. Rufe: Deutlich zweisilbig „säid“.

Sumpfmeise: Klapperlied. Reihe (6-8) weich angeschlagene Töne mittlerer Höhe. Ähnlich der Klappergrasmücke aber weicher (Sumpf ist weich). Oft auch Rufe wie „psja“ zu hören. Ziemlich scharf u. gepresst.

Weidenmeise: 1. Gesangstyp: „ziü ziü ziü „ etwas wehmütig, die einzelnen Töne leicht absinkend, nicht klappernd. Bei Unterart Alpenmeise auf gleicher Höhe bleibend. 2. Gesangstyp: variable, schwätzende, helle Folge m. trillerndem Schluss. Rufe: Folge v. etwas heiser näselnden „zi zi dääh dääh" (einmalige Laute).

Baumpieper: Mehrere unterschiedliche Tonreihen aneinandergefügt. Zuletzt „zia zia zia ziah“. Zuerst auf Baum sitzend, dann im Singflug, Zia-Rufe während Gleitflug (Fallschirmvogel). Rufe: “psiet“ etwas nach unten gezogen. Auch „zieh“.

Wiesenpieper: Ähnlich Baumpieper, aber ohne Zia-Rufe. Vollständiger Gesang nur in flatterndem Singflug. Lange Strophen. Mittelstück meist zart und hoch Rufe: fast tonlos „ist, ist“.

Bergpieper: Meist drei nicht scharf abgesetzte lange Tonreihen. Singflug. Mittelteilstück rauer und geräuschhafter als bei obiger Art. Rufe: „fist“, etwas rauer als bei obiger Art.

Hausrotschwanz: Am Morgen der erste Sänger: Kurzes dreiteiliges Liedchen, meist von Warte aus gesungen. Mittelstück aus rauen gequetschten Tönen (als ob kurz die Stimme verloren). Rufe: „hüid-tze“ das tze deutlich tiefer.

Gartenrotschwanz: Fängt immer mit denselben drei Tönen an, einem „dih dede“, wobei das dih etwa ein bis zwei Töne höher liegt. Dann folgt eine kurze Strophe mehr oder weniger reine Töne. Das Ganze ist ziemlich individuell. Rufe: „Füid-tack“ das füid ähnlich dem des Fitislaubsängers, das tack schnalzend (wie wenn man die Zunge schnell vom Gaumen abzieht).

Braunkehlchen: Kurzes (3-7 Töne) Liedchen mit 1-2 Kreischlauten (ähnlich der Mittellaute b. Hausrotschwanz), variabel. Ahmt auch andere Vögel nach. Rufe: „teck, teck“ (ähnlich wie wenn man zwei Steine zusammen schlägt).

Schwarzkehlchen: Gesang ähnlich obiger Art. Reine und kratzende Laute abwechselnd, wellenförmig. Rufe: hart „track“ oder „fiet-track-track“.

Steinschmätzer: Kurze, wechselvolle Strophe mit vielen unreinen Tönen. Meist von erhöhter Warte aus oder in kurzem Singflug vorgetragen. Rufe: „Tschack“ auch „hiit“ (saugend).

Amsel: Melodisch flötend dazwischen auch zerquetschte Töne. Die Elemente werden nicht wiederholt. Singt von Singwarte aus. Ca. 100 verschiedene Strophentypen. Rufe: Je nach Situation, „duck duck duck“, „tix-tix-tix“ in rascher Folge, „srieh“ (auch als Flugwarnruf).

Singdrossel: Klangfarbe ähnlich obiger Art, aber jedes Element 2-4 mal wiederholt, Pausen zwischen den Phrasen (klingt oft wie „Philipp“ oder „Judith“). Einzige Drossel unseres Gebietes die diese Wiederholungen macht. Singt oft nicht von Baumspitze aus, sondern aus dem Geäst. Rufe:“zipp“, oft beim abfliegen.

Misteldrossel: Gesang ähnlich dem der Amsel, aber weniger abwechslungsreich und melancholisch, fast weinerlich klingend. Meist von Tannenspitze aus. Rufe: schnarrend „kerr“, daneben „tück-tück-tück“.

Wachholderdrossel: Gesang nicht melodisch, aus gepressten, quietschenden Tönen bestehend, fast nur im Flug vorgetragen. Rufe: Schackernd, ähnlich obiger Art, aber weicher. Am Brutplatz raue krächzende Rufe.

Zaunkönig: Auffällig laut für den kleinen Vogel. Singt auch im Winter! Schmetternd, mit einem bis zwei Trillern als letztes oder vorletztes Glied. Rufe: „zerr“ (z-und rr-gleichzeitig) auch durchdringendes „tzr“ (Gezetter).

Heckenbraunelle: Singt schon im Vorfrühling. Klangfarbe ähnlich Gartenbaumläufer. Aufbau ähnlich Zaunkönig, aber ohne Triller. Viel leiser und dünner. Rufe: Hohe „zi“ „tsi“. Auf dem Zug „zieht“. Etwas absinkend.

Mönchsgrasmücke: Mit schwätzendem Vorgesang (kann auch kurz sein oder ganz fehlen), der dann in klare, kräftige, zum Ende hin in wehmütige Flötentöne übergeht (Überschlag). Rufe: „täck“ oft wiederholt.

Gartengrasmücke: Sprudelnd, orgelnd, die längsten Strophen aller hiesigen Grasmücken. Mit vielen reinen, volltönenden Tönen. Ohne Überschlag der Mönchsgrasmücke.

Klappergrasmücke: Klappernd (Müllerchen). An Berglaubsänger erinnernd. Klappertöne (5-8). Aber oft mit leisem schwatzendem Vorgesang, der fehlen kann. Kann auch an Sumpfmeise erinnern, doch sind bei dieser die Klappertöne mehr von oben her angeschlagen. Rufe: „tze“ oder „tett“.

Dorngrasmücke: Gesang kurz und rau (Kürzester Name). Oft im Singflug aber auch ab Warte. Wenn im Singflug dann Strophe etwas länger. Rufe: heiser, etwas nasal „wäd“ warnt “tschähr“.

Feldschwirl: Sehr lang anhaltendes Schwirren. Die einzelnen Schlage noch zu erkennen. Der Klang erinnert etwas an Heuschreckenzirpen (alter Name Heuschreckenrohrsänger, langer Name, lange Strophe) und klingt etwas blechern, d.h. mit Oberton (fast wie ein Wecker bei dem man den Finger etwas auf die Glocke hält). Rufe:“pswitt“ (spitz).

Rohrschwirl: Gesang ähnlich Feldschwirl. Tiefere Tonlage, höhere Frequenz. Strophen meist kürzer Rufe: “pwitt“ (metallisch).

Teichrohrsänger: Gleichmässiges Tempo! Man kann den Takt schlagen dazu (Metronomsänger). Oft 2-3x wiederholte kurze Motive. Viele schnarrende Töne. Rufe: “tsche, tschkt, schreeh, tschrä“, “err“.

Sumpfrohrsänger: Der Virtuose unter den Rohrsängern! Meisterhafter Imitator anderer Vogelstimmen. Viele wirbelnde und zwirlende Laute, wenig schnarrende. Variable Tempi. Rufe: Sehr ähnlich der obigen Art.

Schilfrohrsänger: Gesang sehr ähnlich dem Teichrohrsänger. Aber nicht so im Takt. Bevorzugte Tongebilde werden mehrmals wiederholt. Des öftern Singflug über dem Schilf. Rufe:“zäck“, „zieck“, „err“.

Drosselrohrsänger: Gesang ähnlich Teichrohrsänger, aber viel lauter, Tonhöhenunterschiede 2-3 Oktaven. Karre-Kit-Sänger. Sehr taktmässig. Rufe:“kerr“ (tief), „ tek“.

Goldammer: Kurzes Liedchen. „Wie wie wie hab ich dich liiieb“. Das „Lieb“ ist meist etwas tiefer, kann aber auch höher sein oder doppelt, dabei das eine höher und das andere tiefer. Sehr variabel! Rufe: „zick“ „zeck“.

Zaunammer: Wie Goldammer, aber ohne das „lieb“ und etwas tiefer. Ähnlich Klappergrasmücke. Rufe: Sehr ähnlich denen der obigen Art.

Türkentaube: Gu-guh-gu, klingt wie „Gross-mue-ti“. Dazu auch „chräi“ oder „chwii“.

Ringeltaube: Gu-guh-guh-guh guh-gugugu –gu. „Hansruedi wo geisch hi, ga Thun, was ga mache, ga Mähl hole, wiviel, es mutt“.

Hohltaube: „Huuh-hup“. Das „huuh“ fast zweisilbig, erste Silbe höher, das „hup“ noch höher. Fast wie „Hooh ruck“. Nur noch sehr selten zu hören!

Grünspecht: Helles Lachen. Weiche, oft leicht abfallende Tonreihe. Variabel in Lautstärke und Silbenzahl. je nach Stimmung. Wenn abfallend dann vom Anfang der Rufreihe an. Auch dreisilbig „kiäckkiäckkiäck“.

Grauspecht: Deutlich abfallende Tonreihe. 4-10 Töne. Absinken beginnt gewöhnlich erst mit dem dritten oder vierten Ton und wird etwas langsamer. Klingt etwas klagend (moll). Vor allem gegen den Schluss. Kann nachgepfiffen werden (beim Grünspecht nicht).

Schwarzspecht: Beide Geschlechter ähnlich Grünspecht aber klangvoller. „klückklückklück“ 10-20 Laute. Die „klück“ werden etwas von unten heraufgeholt, vor allem gegen den Schluss zu. Häufiger hört man „kliüüh“ von am Stamme sitzenden Vogel. Bei Platzwechsel ruft er „krükrükrü“.

Wendehals: Reihe von 8-12 Pfeiftönen. Klingt fast etwas heiser. Jeder Ruf etwas absinkend. Die Tonhöhe kann innerhalb der Reihe etwas schwanken, etwas zunehmen und eindringlicher werden. Klangfarbe weich, obertönig.

Kuckuck: Männchen: Unverwechselbarer Ruf. Weibchen: im Frühling eine kichernde Rufreihe, wie „kwickkwickkwick“, 6-8 dicht gereihte, fast metallisch klingende Laute, von unten her angeschlagen. Jungkuckucke betteln durchdringend „ssrieb“.

Sperber: Meist in Horstnähe zu hören. Eine Reihe von kurzen Einzellauten, wie „gigigi“. Ähnlichkeit mit Wendehals, aber klarer und schneller. Schneller auch als Grünspecht und tiefer als Turmfalke.